​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: veraltete Bildungssprache

Trennung: lu|mi|nös

Aussprache: [lumiˈnøːs]

​

Verwandte: Lumen, Luminanz, lumineszent, Lumineszenz, Luminosität

Synonyme: licht, lukulent

Reime: affrös, ingeniös, kaptiös, odiös, onerös,

perniziös, preziös, skabrös

​

Herkunft

luminös

< lateinisch lūminōsus (=)

< lateinisch lūmen (= Licht, Tag)

​

Laudatio

Kurz vor Weihnachten lüften wir das 22. Türchen unseres Adventskalenders und somit die letzte Wortschönheit in diesem Jahrzehnt: Viertes Kleinod der Weihnacht ist luminös. Das bildungssprachliche, veraltete Adjektiv be-deutet – wie das Weihnachtskleinod lukulent aus dem Vorjahr – lichtvoll, klar oder auch vortrefflich. Das Kleinod ist direkt aus dem Lateinischen entlehnt, die ursprüngliche Wortform luminos wurde vermutlich nachträglich französiert.

Sein Wohlklang sowie seine dichterische Anmut ließen luminös als wunderbares Weihnachtswort in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

​

Beispielsätze

„Aber da kömmt mir, fuhr er fort, ein luminöser Gedanke!“

Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde (1862)

​

„Seht, der Narr hat heut seinen luminösen Tag.“

Tieck, Ludwig: Phantasus, Band 2 (1812)

​

„Des Verfassers Vortrag ist zwar nicht luminos, und weil er sich gleich in Controvers verwickelt, keineswegs erfreulich; doch ist seine Ueberzeugung guter Art.“

Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre, Band 2 (1810)

​

Vierzeiler

Abseits brennen licht und loh,

Doch trist des Altjahrs grobe Scherben.

Das Neujahr möge, hoffnungsfroh,

Ein wahrlich luminöses werden.

© Kleinod-Adventskalender (2019)

​

Verweise

⇒ Duden

⇒ DWDS