​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: Bildungssprache

Trennung: pre|zi|ös

Aussprache: [pʁeˈt͡si̯øːs]

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Verwandte: Preziosen, Preziosität

Reime: affrös, ingeniös, kaptiös, luminös​, odiös, onerös, perniziös, skabrös

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Herkunft

preziös

< französisch précieux (= kostbar, wertvoll, teuer)

< lateinisch pretiōsus (=)

< lateinisch pretium (= Preis, Wert)

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Beispielsätze

„Das Snobtum aus beiden Lagern, aus dem konventionell-reaktionären und dem ästhetisierend-modernen – kokettiert heutzutage mehr denn je mit müden Allüren, matten Tönen, herben Linien und ‚preziösen‘ Gesinnungen, die sich mit Vorliebe an irgendwelche vergangenen Stile lehnen, weil sie des eigenen Seins so sehr entbehren.“

Meisel-Hess, Grete: Die sexuelle Krise (1909)

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„Um so preziöser treten die einzelnen Farben hervor: das zur Grazie stilisierte Auftreten des ‚Herrn‘, der kraft Repräsentation ‚öffentlich‘ ist und der in dieser Öffentlichkeit sich feierlich eine Aura schafft.“

Habermas, Jürgen: Strukturwandel der Öffentlichkeit (1962)

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„So lange diese Individualistinnen dem großen sozialen Kampf gewissermaßen vom Bagagewagen aus zusehen und über die Häßlichkeiten darin etwas preziös die Nase rümpfen, haben sie für die Frauenbewegung wenig zu bedeuten.“

Lange, Helene: Das Endziel der Frauenbewegung (1904)

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„Der seltsame, zuweilen fast preziöse, dann wieder gern kindisch dalkende, sich hochmütig anschmiegende, drohend überreife Knabe, bei fliegender Hitze zerebraler Erregung doch immer herzenskühl, spielerisch gesellig vereinsamt, so furchtbar traurig in seiner verfrühten Lebenskunst, wurde mir zur Vision Österreichs.“

Bahr, Hermann: Selbstbildnis (1923)

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„Sie sind indecent; und die Weiber, die Dinge hören müssen, welche ihnen zu wiederholen nicht ziemt, werden ängstlich, steif, pretiös und prüde.“

Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein, Band 3 (1794)

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Verweise

⇒ Duden

⇒ DWDS