​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: Bildungssprache

Trennung: odi|ös

Aussprache: [oˈdi̯øːs]

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Verwandte: Odiosität, Odium

Synonyme: affrös

Reime: affrös, ingeniös, kaptiös, luminös​, onerös, perniziös, preziös, skabrös

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Herkunft

odiös

< französisch odieux (= schändlich, widerlich)

< lateinisch odiōsus (= verhasst, zuwider)

< lateinisch odium (= Hass, Abneigung)

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Beispielsätze

„Nichts ist odiöser, als sich hinter Ignoranz verstecken, weil es zärtlich gegen sich selbst und roh gegen die Andern und eine ungeschickte Lüge ist, und diese Komposition die schlechteste Art von Nichtswürdigkeit ist.“

Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel, Band 1 (1834)

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„Drohend-leise, fast geflüstert, aber gerade deshalb so unbeschreiblich odiös zischten seine Worte: ‚Warum spielst du dich denn hier auf, du Narr? [...]‘“

Rabener, Johann: Verurteilt zum Leben (1933)

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„Die Nachbarskatze faucht immerzu. Welch ein odiöses Wesen!“

Groß, Manuel: Auf Katzenjagd | Deutschschau, Folge 6 (2018)

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„Ist es zu leugnen, dass die Römische Gesetzgebung, und die Adoption derselben in Deutschland, dem weiblichen Geschlechte jene odiösen Privilegia im höchsten Grade zuwandte und ihm den schlechtesten Dienst erwies, den man ihm je erweisen konnte?“

von Hippel, Theodor Gottlieb: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber (1792)

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„‚[...] Das ist ja erschreckend. Die arme Frau muss ganz zerschlagen sein. Das ist odiös.‘ (Zu Hause hatte ich das o in ‚odiös‘ immer lang ausgesprochen gehört – ‚ohdiös‘ –, aber Monsieur und Madame Swann sagten ‚odiös‘ mit kurzem o.)“

Proust, Marcel: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Band 2 (1918)

übersetzt von Bernd Jürgen Fischer (2014)

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Verweise

⇒ Duden

⇒ DWDS

⇒ Deutschschau