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jach

jäh

​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: gehoben veraltend

Trennung: jach

Aussprache: [jax]

Verwandte: jäh, jählings, Jähzorn, jähzornig

Herkunft

jach

< mittelhochdeutsch gāch (= schnell, plötzlich)

< althochdeutsch gāhi (= voreilig, hastig)

seit dem 15. Jh. mit mundartlich bedingtem j-Anlaut

Laudatio

Erneut ereilen uns Hilferufe einer untergehenden Wort-schönheit: Das aktuelle Kleinod der Woche lautet jach, womit in diesem Falle allerdings kein Ausruf der Erschöpfung gemeint ist. Vielmehr handelt es sich um eine ältere Form von jäh, die – wie auch sein direkter Ver-wandter – auf das mittelhochdeutsche gāch zurückzu-führen ist. Im 15. Jahrhundert wich der g-Anlaut der mundartlich bedingten Aussprache mit j, die sich bis heute erhielt. Insbesondere in der Dichtkunst trifft man bisweilen auf dieses Kleinod, besitzt es doch dank seines populären Auslautes bessere lyrische Eigenschaften als das Pedant jäh.

 Seine bewegte Geschichte, poetische Anmut und die Tatsache, dass es mit j beginnt – nach q und x wohlgemerkt der drittseltenste Buchstabe im Deutschen – ließen jach in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

Beispielsätze

„Dann möcht' ich jach und grimmig / Die Welt zertrümmern sehn, / Und selbst, von ihren Trümmern / Umgraust, zu Grunde gehn.

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen, Band 1 (1798)

„In diesem Augenblick geschah ein betäubender Donnerkrach, ein jacher Windstoß riß in das Zimmer herein, denn die Thüre war aufgethan und Moorfeld stand im Zimmer.

Kürnberger, Ferdinand: Der Amerika-Müde (1855)

„Doch jach, wie Windeswirbel fährt, / Und rührig Laub und Staub empört, / Ward seiner Lebensgeister / Verzweiflungsmut nun Meister.

Bürger, Gottfried August: Die Entführung | Gedichte (1778)

„Dazwischen tönt der Dirnen Gelach, / Das klingt so gell, das klingt so jach ... / O tolles Schwelgen im Ueberfluß! / Immer süßer berauscht uns der Dämon Genuß.

Arent, Wilhelm (Hrsg.): Im Zecherkreis | Moderne Dichter-Charaktere (1885)

„Die Fürstin thät erbleichen, / Als man von Spindeln sprach, / Sie wollte flugs entweichen, / Die Spindel sprang ihr nach; / Und an der morschen Schwelle, / Da fiel das Fräulein jach, / Die Spindel auf der Stelle / Sie in die Ferse stach.

Uhland, Ludwig: Märchen | Gedichte (1815)

Verweise

Duden

DWDS

jach | Kleinod der Woche
Wortlänge:

4 Buchstaben

Silbenmenge:

| 4 B/S

Vokalanzahl:

1/4 | 25%

Buchstabenvarianz:

4/4 | 100%

Häufigkeitsklasse:

/                       [?]

Exklusivitätswert:

57 | 14,25        [?]

Scrabble-Punkte:

13 | 3,25          [?]

Popularität:

4. Platz | 9%

Kleinod-Nr.

65

Kennung:

33|19

Kleinod d. Woche:

2. Sep. 2019

(KW 36)

Kleinod d. Monats:

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Kleinod d. Quartals:

/

Kleinod d. Jahres:

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