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weiland

vormals, einst

​Wortart: Adverb

Gebrauch: veraltet, noch altertümelnd

Trennung: wei|land

Aussprache: [ˈvaɪ̯lant]

Synonyme: dazumal, dermaleinst

Herkunft

weiland

< mittelhochdeutsch wīlen/wīlent (= den Weilen)

< althochdeutsch (h)wīlōn/wīlūn (= den Ruhen, den Pausen)

< althochdeutsch (h)wīla (= Zeitraum, Zeitpunkt, Ruhe)

Laudatio

Auch am zweiten Adventssonntag öffnet sich ein weiteres Türchen unseres Kalenders: Zweites Kleinod der Weihnacht in diesem Dezember ist weiland. Es handelt sich hierbei um einen erstarrten Dativ Plural des althochdeutschen Substantives wīla (= Weile). Das Adverb weiland hat die Bedeutung vormals, einst angenommen. Ehemals auf Grabsteinen und Denkmälern – teils mit weil. abgekürzt – verbreitet, findet das Kleinod heutigentags insbesondere im Feuilleton Verwendung. Die alliterierende Formulierung wie weiland erfreut sich dabei besonderer Beliebtheit.

Seine altertümliche Anmutung und poetische Strahlkraft ließen weiland als wunderbares Weihnachtswort in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

Beispielsätze

„Kurzweil soll uns heut nicht fehlen, / Jeder soll hier treu erzählen, / Was ihn weiland hergebracht, / Wie gehetzt, / Wie zerfetzt / Ihn die tolle Liebesjagd.

Heine, Heinrich: Junge Leiden – Traumbilder XIII | Buch der Lieder (1827)

„Wol thätest du, wenn du unter Zeiten herumwandertest in der gelehrten Geschicht, und kämest du dann vorbey bey den grossen Lichtern, die weiland glänzten und jezo sind erloschen, dich zu fragen anhübst: Warum sind ausgangen, die doch hiebevor so viel Scheines hatten?

Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik (1774)

„Ihr denket jetzt: uns blieb nur das Gedächtniß / Der weiland großen Thaten zum Vermächtniß, / Und haben wir ein Denkmal nur gesetzt, / Ist Großes auch von uns geschehn zuletzt.

Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Die Denkmalwüthigen | Unpolitische Lieder, Band 1 (1840)

„[…] – aber wohl wälzte sich unter Trommelwirbeln und Musikklängen dicker Dampf empor, wie weiland im Mittelalter von einem Hexenbrande – wohl krachten die Bretter und platzten die zusammengeleimten Pappen, wohl brach der Atheismus mit Gepolter zusammen, [...]

Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf (1854)

„Nachdem Herr Rentier Stiefel uns fragliches Schriftstück ausgehändigt [...], wurde die uns vorliegende Handschrift mit den Handschriften sämmtlicher Mitschüler des weiland Ruchlosen verglichen und ergab nach dem einstimmigen Urtheil der gesammten Lehrerschaft, sowie in vollkommenem Einklang mit dem Spezial-Gutachten unseres geschätzten Herrn Collegen für Kaligraphie die denkbar bedenklichste Aehnlichkeit mit der Ihrigen.

Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen (1891)

Vierzeiler

Für Vater, Mutter, Opa, Vetter,

Oheim, Muhme ist es wahr:

Der Baum mit Äpfeln und Lametta

War winters weiland wunderbar.

© Kleinod-Adventskalender (2019)

Verweise

Duden

DWDS

Wortlänge:

7 Buchstaben

Silbenmenge:

| 3,5 B/S

Vokalanzahl:

3/7 | 42,9%

Buchstabenvarianz:

7/7 | 100%

Häufigkeitsklasse:

16                     [?]

Exklusivitätswert:

60 | 8,57          [?]

Scrabble-Punkte:

10 | 1,43           [?]

Popularität:

[Wahl offen]

Kleinod-Nr.

78

Kennung:

45|19

Kleinod d. Woche:

8. Dez. 2019

(KW 50)

Kleinod d. Monats:

[Wahl offen]

Kleinod d. Quartals:

[Wahl offen]

Kleinod d. Jahres:

[Wahl offen]

weiland | Kleinod der Woche
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