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tumb
unbekümmert, naiv
Wortart: Adjektiv
Gebrauch: leicht spöttisch
Trennung: tumb
Aussprache: [tʊmp]
Verwandte: dumm, Tumbheit
Herkunft
tumb
< mittelhochdeutsch tump (= schwach von Sinnen oder Verstand, unerfahren)
< althochdeutsch tumb (= stumm, taub, töricht)
in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. romantisierend wiederbelebt
Beispielsätze
„Es ist Ausdruck jener Epoche, da der Höherbemittelte auch das größte Recht auf Anstandslehre und Bildung hatte und der ‚einfache‘ Mensch, der Arbeiter und Bauer, nur ‚tumb und dösig‘ war und ‚Ungeschick‘ hatte für geistige Bildung.“
Smolka, Karl: Gutes Benehmen von A – Z (1957)
„So entsteht denn jene phantastische und so anstössig scheinende Figur des weisen und begeisterten Satyrs, der zugleich ‚der tumbe Mensch‘ im Gegensatz zum Gotte ist: Abbild der Natur und ihrer stärksten Triebe, ja Symbol derselben und zugleich Verkünder ihrer Weisheit und Kunst: Musiker, Dichter, Tänzer, Geisterseher in einer Person.“
Nietzsche, Friedrich: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (1872)
„Was für ein normal großes Schiff ein rasender Sog war, erschien ihnen als tumber Wirbel.“
Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (1999)
„Wie ein Mosaik in Grün und Gold ist dieser wildernde Wald gesehen, aus dessen flimmernder Tiefe das staunende Mädchengesicht dem tumben Eisenmann entgegensieht, der heiß und hilflos in der Rüstung steht.“
Rilke, Rainer Maria: Worpswede (1902)
„Ich war ein tumber Knabe, der sich seines anmaßlichen Auftretens gar nicht bewußt war.“
von Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich: Erinnerungen 1848–1914 (1928)
Verweise
⇒ Duden
⇒ DWDS
⇒ Flexionstabelle

Wortlänge:
4 Buchstaben
Silbenmenge:
1 | 4,00 B/S
Vokalanzahl:
1/4 | 25%
Buchstabenvarianz:
4/4 | 100%
Häufigkeitsklasse:
19 [?]
Exklusivitätswert:
46 | 11,50 [?]
Scrabble-Punkte:
8 | 2,00 [?]
Popularität:
3. Platz | 20%
Kleinod-Nr.
28
Kennung:
47|18
Kleinod d. Woche:
19. Nov. 2018
(KW 47)
Kleinod d. Monats:
/
Kleinod d. Jahres:
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