​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: Bildungssprache

Trennung: me|di|o|ker

Aussprache: [ˌmeˈdi̯oːkɐ]

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Verwandte: Mediokrität

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Herkunft

medioker

< französisch médiocre (=)

< lateinisch mediocris (=)

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Laudatio

Eine weitere kaum beachtete Wortschönheit betritt die Bühne der bedrohten Begriffe: Aktuelles Kleinod der Woche ist medioker. Das absolute Adjektiv, das insbesondere in der Bildungssprache Verwendung findet, bedeutet nichts Weiteres als mittelmäßig. Unter den übrigen Kleinodien ist es geradezu ein Jüngling: Erst seit dem 20. Jahrhundert tritt es in deutschen Texten auf. Wenngleich sich sein englisches Pendant größerer Beliebtheit erfreut, fristet medioker in unserer Sprache – gemäß seiner Bedeutung – ein zuneh-mend marginales Dasein. Die Mittelmäßigkeit wird im Übrigen auch Mediokrität genannt.

Seine Prägnanz sowie die Tatsache, dass es autolog ist, sprich sein eigenes Schicksal beschreibt, ließen das aus dem Lateinischen stammende medioker in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

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Beispielsätze

„Und doch: solch mediokrer Gesell vergewaltigt infamer die Sprache, als der letzte Primaner es dürfte, aber er sagt, es sei bedeutend, und sie sagen, es sei bedeutend.“

Haecker, Theodor: Satire und Polemik (1922)

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„Neben solche Schriftsteller hohen literarischen Ranges traten Hunderte talentierter und begabter wie auch Tausende mediokrer Autoren, die gleichfalls von ihrer Feder zu leben beanspruchten.“

Wittmann, Reinhard: Geschichte des deutschen Buchhandels (1991)

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„Die meisten dieser als Ratgeber und Entwerfer berufenen italienischen Künstler waren mediokre Leute.“

Dehio, Georg: Kunsthistorische Aufsätze (1914)

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„Sprache verrät alles. Damit meine ich nicht nur, daß Mediokre medioker Erlebtes nur medioker formulieren können, sondern ebenso, daß Mediokre dasjenige, was sie medioker benannt haben, nun nicht mehr anders als medioker erleben können.“

Anders, Günther: Der Blick vom Mond. Reflexionen über Weltraumflüge (1994)

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„Bourget hat einmal gesagt, derselbe Schauspieler werde, je nach seinem Publikum, heute sublim, morgen medioker sein; ja er hat die Höhe Shakespeares aus dem belebenden Hauch erklärt, den der Schauspieler von dem dicht neben ihm auf der Bühne versammelten Hof der Königin Elisabeth und von dem im Parterre wogenden gewaltigen englischen Volk empfing.“

Bahr, Hermann: Liebe der Lebenden, Band 3 (1925)

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Verweise

⇒ Duden

⇒ DWDS

⇒ Flexionstabelle