
importun
ungeeignet, ungelegen
Wortart: Adjektiv
Gebrauch: Bildungssprache
Trennung: im|por|tun
Aussprache: [ɪmpɔʁˈtuːn]
Verwandte: Import, opportun
Herkunft
importun
< lateinisch importūnus (= ungüstig gelegen, unzugänglich)
< lateinisch Präfix īn- (negierend) + portus (= Hafen)
Laudatio
Erneut dürstet eine vom Aussterben bedrohte Wortschön-heit nach Beachtung und Anerkennung. Das aktuelle Kleinod der Woche lautet importun. Obzwar das bildungs-sprachliche Adjektiv mit der wirtschaftlichen Einfuhr verwandt ist, hat es nichts mit dem Handel zu tun. Importun bedeutet vielmehr ungeeignet, ungelegen und stellt das Gegenwort zum bekannteren opportun dar. Das Wort setzt sich aus dem lateinischen Präfix in- (verneinend) und portus (= Hafen) zusammen, womit man ursprünglich einen schwerlich erreichbaren Hafen, später eine ungünstige lokale Lage auszudrücken vermochte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese Bedeutung weiter verall-gemeinert.
Seine interessante Herkunft und Seltenheit im Gegensatz zu seinem Antonym ließ importun in den Ring der Klein-odien aufsteigen.
Beispielsätze
„Ich ersuche dich, Armado, rüste deinen Verstand, ich ersuche dich, sagte er, sey so gütig, entlade dich aller andern importunen und importanten Sorgen – aber weg damit!“
Lenz, Jakob Michael Reinhold: Anmerkungen übers Theater, nebst angehängten übersetzten Stück Shakespears (1774)
„Diese weitläufftigen Redner, welche zur Unzeit und mit Unverstand complimentiren, heist man mit gutem Fug importun.“
Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen (1728)
„Die Städte erwiesen sich gegen den Stadthalter hierbey entsetzlich importun, und gaben ihm, da er sie durch seine Gegenwart zu besänfftigen vermeynte, die ungebührlichsten Reden.“
[N. N.]: Der reisende Engelländer (1734)
„Und obgleich solches öffters auf ein unnützes und importunes Geschwätze außlaufft/ so ist doch dessen Exceß viel eher zu moderiren/ als der Mangel deß Discurses/ wann man nemlich die Worte einem mit Zwange auß dem Halß holen und locken muß.“
Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman (1690)
Verweise
⇒ Duden
⇒ DWDS

Wortlänge:
8 Buchstaben
Silbenmenge:
3 | 2,67 B/S
Vokalanzahl:
3/8 | 37,5%
Buchstabenvarianz:
8/8 | 100%
Häufigkeitsklasse:
/ [?]
Exklusivitätswert:
70 | 8,75 [?]
Scrabble-Punkte:
14 | 1,75 [?]
Popularität:
2. Platz | 23%
Kleinod-Nr.
64
Kennung:
32|19
Kleinod d. Woche:
26. Aug. 2019
(KW 35)
Kleinod d. Monats:
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Kleinod d. Quartals:
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Kleinod d. Jahres:
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