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frugal
schlicht, einfach, karg
Wortart: Adjektiv
Gebrauch: selten
Trennung: fru|gal
Aussprache: [fʁuˈɡaːl]
Verwandte: Frugalität
Herkunft
frugal
< französisch frugal (= mäßig, einfach)
< lateinisch frūgālis (= nutzbar, wirtschaftlich, sparsam)
< lateinisch frūgī (= tauglich, brav)
< lateinisch frūx (= Frucht, Ertrag, Nutzen, Tauglichkeit)
im 18. Jahrhundert entlehnt
Laudatio
Nach einwöchiger Pause starten wir heute mit einer lateinischen Wortschönheit in den neuen Monat August. Das Adjektiv frugal ist zwar weniger verbreitet als sein gleichnamiges englisches Pendant, bedeutet allerdings auch hierzulande schlicht, karg, bescheiden – entgegen der regionalen Annahme, frugal beschreibe das exakte Gegen-teil, nämlich Üppiges, Opulentes. Mit einem frugalem Mahl sind beispielsweise vielmehr einfache, aber schmackhafte Speisen gemeint denn ein Königsessen.
Seine Prägnanz und allgemeine Praktikabilität ließen frugal in den Ring der Kleinodien aufsteigen.
Beispielsätze
„Der Genuss einer reinen gesunden Luft, einfacher und frugaler Kost, tägliche starke Bewegung im Freyen, eine bestimmte Ordnung in allen Lebensgeschäften, der schöne Blick in die reine Natur, und die Stimmung von innrer Ruhe, Heiterkeit und Frohsinn, die sich dadurch über unsern Geist verbreitet, – welche Quellen von Lebensrestauration!“
Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern (1797)
„In seinen Gewohnheiten ist er frugal, kleidet sich ohne Schmuck und Zierlichkeit, verschmäht alles Künstliche und teilt mit dem gemeinen Soldaten die Entbehrungen des Kriegslebens.“
Huch, Ricarda: Der Dreißigjährige Krieg (1914)
„Als Zeichen dankbarer Anerkennung veranstalteten mehrere Honoratioren der Stadt im darauf folgenden Sommer den Seminaristen eine sehr vergnügliche Spazierfahrt, verbunden mit einer wenn auch frugalen, doch anständigen Bewirthung.“
Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst, Band 1 (1843)
„Er hatte, wie mir Leute, die Menschen kennen, und ihn persönlich kannten, versicherten – einen starken, herrlich gebauten Körper, und eine feste Gesundheit, die er auch bey einer höchst einförmigen frugalen Lebensart bis ans Ende behielt.“
Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe, Band 3 (1777)
„Mein Vater übertrug dieses ‚frugal‘ auf sämtliche opulenten Mahlzeiten und erntete gern, doch ahnungslos einen kleinen Lacher.“
Reimann, Hans: Vergnügliches Handbuch der Deutschen Sprache (1931)
Verweise
⇒ Duden
⇒ DWDS
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Wortlänge:
6 Buchstaben
Silbenmenge:
2 | 3 B/S
Vokalanzahl:
2/6 | 33,3%
Buchstabenvarianz:
6/6 | 100%
Häufigkeitsklasse:
21 [?]
Exklusivitätswert:
57 | 9,50 [?]
Scrabble-Punkte:
11 | 1,83 [?]
Popularität:
1. Platz | 39%
4. Platz | 15%
Kleinod-Nr.
61
Kennung:
29|19
Kleinod d. Woche:
5. Aug. 2019
(KW 32)
Kleinod d. Monats:
August 2019
Kleinod d. Quartals:
/
Kleinod d. Jahres:
/
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