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Charis,

die; -, ...iten

Anmut

​Wortart: Substantiv (feminin)

Gebrauch: Bildungssprache

Trennung: Cha|ris

Aussprache: [ˈçaːrɪs]

Herkunft

Charis

< in Bearbeitung >

Laudatio

Hinter dem 15. Türchen unseres Adventskalenders verbirgt sich heute eine wortwörtliche Wortschönheit: Drittes Kleinod der Weihnacht in diesem Dezember ist die Charis (= Anmut). Hierbei handelt es sich um eine Allegorie, sprich um eine bildhaft belebte Darstellung eines abstrakten Gedankens. In der griechischen Mythologie waren die drei Chariten (Aglaia, Euphrosine & Thalia) jene Göttinnen, die Anmut und Schönheit verkörperten. Charis ist die Singularform dieses Sammelnamens. Die griechischen Chariten entsprechen übrigens den wesentlich bekann-teren Grazien aus der römischen Mythologie, die ebenfalls im allegorischen Singular Grazie in unserer Sprache weiterleben.

Ihr Wohlklang sowie ihre märchenhaft anmutende Herkunft ließen die Charis als wunderbares Weihnachts-wort in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

Beispielsätze

„Ein liebliches Wesen, das weder sinnlich noch geistig, sondern unfaßlich ist, verbreitet sich über die Gestalt und schmiegt sich allen Umrissen, jeder Schwingung der Gliedmaßen an. Dieses, wie gesagt, nicht greifliche und doch Allen empfindbare Wesen ist es, was die Sprache der Griechen mit dem Namen der Charis, die unsrige als Anmuth bezeichnet.

Gottschall, Rudolph: Poetik. Die Dichtkunst und ihre Technik [v]om Standpunkte der Neuzeit (1858)

„Und siehe nur dieses freundliche Mädchen an, dessen Augen und Lippen die Charis so lachend für den Tanz erheitert, und das doch wieder so rührend erscheinet, weil es ein wenig erblasset!

Jean Paul: Titan, Band 2 (1801)

„Während er die Werke seiner vorzüglichsten Zeitgenossen sonst in jeder Beziehung bewunderte, hielt er doch daran fest, dass ihnen jene seine Anmuth (Venerem) fehle, welche die Griechen als Charis bezeichnen, in allem Uebrigen hätten sie ihn erreicht, hierin allein sei ihm niemand gleich.

Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler, Teil 2, Abteil 1 (1856)

„Deine Charis, ist der Cörper; du Myrtillus, bist der Schaten; / Wie wird aber, wann die Sonne geht zu Bette, dir gerathen?

Logau, Friedrich von: Der Leib und sein Schaten | Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend (1654)

„Auch muß ich bei dieser Gelegenheit den kritischen Mann an das erinnern, was er in seiner Charis zu vernehmen giebt.

Hartmann, Ferdinand: Über Kunstausstellungen und Kunstkritik

In: Phöbus Nr. 11/12 (1808), S. 57–71

Vierzeiler

Aller Zauber, längst verflogen,

Längst verloren, Märchen, Sagen.

Nur der Charis feine Wogen

Bleiben von den güld'nen Tagen.

© Kleinod-Adventskalender (2019)

Verweise

Duden

Wikipedia

Wortlänge:

6 Buchstaben

Silbenmenge:

| 3 B/S

Vokalanzahl:

2/6 | 33,3%

Buchstabenvarianz:

6/6 | 100%

Häufigkeitsklasse:

/                       [?]

Exklusivitätswert:

42 | 7,00         [?]

Scrabble-Punkte:

10 | 1,67          [?]

Popularität:

[Wahl offen]

Kleinod-Nr.

79

Kennung:

47|19

Kleinod d. Woche:

15. Dez. 2019

(KW 51)

Kleinod d. Monats:

[Wahl offen]

Kleinod d. Quartals:

[Wahl offen]

Kleinod d. Jahres:

[Wahl offen]

Charis | Kleinod der Woche
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