​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: gehoben

Trennung: bar

Aussprache: [baːɐ̯]

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Verwandte: barfuß, barfüßig, barhaupt, barhäuptig

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Herkunft

bar

< mittelhochdeutsch bar (=)

< althochdeutsch bar (=)

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Laudatio

Die heutige Wortschönheit taucht standardsprachlich nahezu ausschließlich im Zahlungsverkehr auf. Dabei steckt in unserem Kleinod bar weitaus mehr. Ganze drei weitere Synonymebenen kann es vorweisen: So bedeutet es je nach Kontext rein bzw. pur (Bsp.: barer Unsinn/Zufall), mit Genitiv frei von (Bsp.: aller Ehren/Milde bar) oder bloß bzw. nackt (Bsp.: mit barem Haupt). Daher stammt ferner auch der Ausdruck barfuß.

Diese Vielseitigkeit, gepaart mit deren Seltenheit, ließ das aus dem Althochdeutschen stammende bar in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

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Beispielsätze

„Welche verkommne Welt, wie pietätlos, wie bar aller Schicklichkeit!“

Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow (1883)

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„[...] und er will – Wahrheit. Wahrheit! / Und will sie so, – so baar, so blank, – als ob / Die Wahrheit Münze wäre!“

Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise (1779)

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„Steine flogen von allen Seiten gegen sein bloßes Haupt und seinen aller Beschirmung baaren Leib, und unter unzähligen Würfen starb er eines kläglichen und grausamen Todes.“

Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums, Band 2 (1839)

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„Dieser baare Ernst aller Dinge, diese kolossale Einförmigkeit, diese maschinenhafte Bewegung, diese Verdrießlichkeit der Freude selbst, dieses übertriebene London erdrückt die Phantasie und zerreißt das Herz.“

Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge (1831)

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„Ein Mann so aller Milde baar, / Daß ihn der Herzog oft verglich / Der Roßkastanie, deren Stich / Nur trotzig zu verbergen sucht, / Daß ungenießbar ist die Frucht.“

von Droste-Hülshoff, Annette: Die Schlacht im Loener Bruch | Gedichte (1844)

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Verweise

⇒ Duden

⇒ DWDS

⇒ Flexionstabelle