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abhold

abgeneigt

​Wortart: Adjektiv

Gebrauch: gehoben

Trennung: ab|hold

Aussprache: [ˈaphɔlt] | [apˈhɔlt]

Verwandte: hold, Holdschaft, holdselig, unhold, Unhold

Synonyme: aversiv

Herkunft

abhold

< mittelhochdeutsch abholt (= nicht gewogen, feindlich gesinnt)

< althochdeutsch ab (negierend) + hold (= geneigt, zugetan, gnädig, treu, ergeben)

Laudatio

In diesem Januar öffnet der Ring der Kleinodien seine Pforten für Wortschönheiten mit A wie Anfang: Erstes Kleinod der Woche im neuen Jahrzehnt ist abhold, womit wir traditionell mit einem negativen Wort in eine neue Kleinodrunde starten. Abhold bedeutet abgeneigt und fordert aufgrund seiner obligatorischen Valenz den Dativ. Korrekt angewandt heißt es demnach: Ich bin jemandem / einer Sache abhold. Das Adjektiv – laut Duden der gehobenen Sprache angehörig – wird heutigentags nahezu ausschließlich prädikativ in Verbindung mit dem Verb sein verwandt, selten auch attributiv (Bsp.: ein der Kunst abholder Mann*).

Prägnanz, Funktionalität, Eleganz und Glanz ließen abhold in den Ring der Kleinodien aufsteigen.

* aus E. T. A. Hoffmanns Nachtstücken, Band 2 (1817)

Beispielsätze

„Der Präsident schien dieser Meinung im Herzen weit weniger abhold zu seyn, als er gestehen wollte; vielleicht auch war ihm nur darum zu thun, das Interesse des Gesprächs durch Widerspruch zu steigern.

Mörike, Eduard: Maler Nolten, Band 2 (1832)

„‚Wäre es auch möglich, daß ich meinem Gatten seiner Untreue wegen abhold würde,‘ sagte sie zu ihm weinend, ‚so bin ich nicht so unedler Gesinnung, daß ich dieser Jungfrau zürne, die mir nie einen Schimpf angethan hat. [...]‘

Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums, Band 1 (1838)

„Er mahlte sie mehrmals mit einem Ausdruck ohne Gleichen; der Fürstin schien er abhold, er wollte sie durchaus nicht mahlen, dagegen vollendete er das Portrait der Prinzessin, ohne daß sie ihm ein einzigesmal gesessen, auf das ähnlichste und herrlichste.

[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels, Band 1 (1815)

„Bei dem Einflusse, den Aristoteles auf das ganze Mittelalter ausgeübt hat, ist es unendlich zu bedauern, daß er den großen und der Wahrheit mehr genäherten Ansichten vom Weltbau, welche die älteren Pythagoreer hatten, so abhold war.

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung, Band 1 (1845)

„Ich halt' ihn üm so vihl däs zu höher / ich wärd' ihn mein läbenlang nicht gnug preisen können; und ob er mihr gleich solche harte worte zuschreibet / so kan ich ihn doch däshalben nimmermehr abhold wärden.

Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund (1645)

Verweise

Duden

DWDS

Flexionstabelle

Wortlänge:

6 Buchstaben

Silbenmenge:

| 3 B/S

Vokalanzahl:

2/6 | 33,3%

Buchstabenvarianz:

6/6 | 100%

Häufigkeitsklasse:

18                     [?]

Exklusivitätswert:

69 | 11,50        [?]

Scrabble-Punkte:

11 | 1,83           [?]

Popularität:

[Wahl offen]

Kleinod-Nr.

81

Kennung:

01|20

Aufnahmedatum:

6. Jan. 2020

(KW 2)

Monatsmotto:

A wie Anfang

abhold | Kleinod der Woche
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